Am 26. November 1958 trafen sich der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer erstmalig auf deutschem Boden. Dem war ein erstes Treffen im französischen Colombey-les-Deux-Églises am 14. September 1958 vorausgegangen. Die Gespräche und Verhandlungen zwischen den beiden Staatsmännern stellen einen Teil deutsch-französischer Annäherung 13 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges dar. Die Annäherung mündete in den am 22. Januar 1963 geschlossenen deutsch-französischen Freundschaftsvertrag, den Élysée-Vertrag. Darin wurden regelmäßige Treffen von Regierungsvertretern und Absprachen hinsichtlich gemeinsamer Handlungsleitlinien in außenpolitischen Fragen festgehalten. Außerdem wollte man durch Austauschprogramme insbesondere die Jugend beider Staaten in Kontakt bringen, um die deutsch-französische Freundschaft auch in den Köpfen der Menschen und nicht nur in politischen Beschlüssen zu manifestieren.

Das Treffen in Bad Kreuznach stellte den „Brückenschlag“ hierfür dar. Bad Kreuznach ist ein spannendes Beispiel deutsch-französischer Beziehungen: Von 1798 bis 1814 gehörte es zum französischen Staatsgebiet. Das Kurhaus war auch danach immer wieder Schauplatz deutsch-französischer Konflikte. 1963 begründete die Stadt als erste von 20 Kommunen in Deutschland eine Partnerschaft mit einer französischen Stadt, Bourg-en-Bresse. Die Deutsch-Französische Gesellschaft Bad Kreuznach (gegründet 1986) will bis heute den Austausch zwischen beiden Ländern und deren Menschen fördern. Am nahegelegenen Eingang zum Kurpark findet sich zudem eine weitere zweisprachige Tafel, welche an das Treffen erinnert.