Das Rittersturz-Denkmal steht an einem Aussichtspunkt im Stadtwald von Koblenz. Vom 8. bis 10. Juli 1948, fand hier im damaligen Berghotel Rittersturz unter Leitung des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Peter Altmeier eine wegweisende Konferenz statt. Die Ministerpräsidenten der elf West-Länder sowie die Oberbürgermeisterin des nicht stimmberechtigten Berlin berieten über den Beschluss der westlichen Alliierten, aus deren drei Besatzungszonen einen deutschen Staat zu bilden. Im Ergebnis wurde beschlossen, die Gründung eines Staates ohne die sowjetische Zone zu akzeptieren. Ein parlamentarischer Rat sollte ein Grundgesetz ausarbeiten, da eine Verfassung ohne Einbindung der Landesteile im Osten eine spätere Wiedervereinigung behindern würde. Eine föderalistische Staatsstruktur sollte Machtmissbrauch vorbeugen.

Bei einem Festakt am 9. Juli 2023 hat der rheinland-pfälzische Landtag gemeinsam mit der Stadt Koblenz die historische Bedeutung dieses Ereignisses gewürdigt, das als Sternstunde der deutschen Demokratiegeschichte gilt und von zeitloser Relevanz ist, auch in Anbetracht innerer und äußerer Bedrohungen für die Demokratie. Die Erinnerung an die Konferenz ist im Bewusstsein der Öffentlichkeit verblasst. Das Berghotel Rittersturz wurde 1973 wegen fehlender Mittel für eine Hangstabilisierung abgerissen. Seit dem 8. Juli 1978 erinnert eine Basaltstele vom Koblenzer Bildhauer Rudi Scheuermann, die drei westlichen Besatzungszonen symbolisierend, an das historische Ereignis. Zudem gibt es digitale Formen der Erinnerung an die Konferenz.