Die 1954 gegründete Europäische Akademie Otzenhausen ist eine der ältesten europäischen Akademien in Deutschland. Ihr Gründer und langjähriger Leiter Arno Krause (1930-2018) hatte 1949 die „Jugend der Europa-Union im Saarland“ gegründet. Als deren Vorsitzender und späterer Generalsekretär setzte er sich zur Zeit des Saarstaats für ein föderales Europa und einen europäischen Bundesstaat ein. Darauf gründeten die von ihm verantwortete Planung und Bau des Europa-Hauses Otzenhausen als Begegnungsort für die europäische Jugend im Zeichen der Versöhnung nach zwei Weltkriegen. Nach der Eingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik wurde die Akademie seit 1959 zu einer überparteilichen und überkonfessionellen Bildungs- und Forschungsstätte für Grundfragen der europäischen Einigung und der deutsch-französischen Zusammenarbeit sowie der politischen Bildung weiterentwickelt. 1968 kamen das Institut für Rhetorik und Methodik, 1971 das Institut für Regionalpolitische Zusammenarbeit und 1991 das Sozialwissenschaftliche Forschungsinstitut für interdisziplinäre DDR-Forschung hinzu. Das 1992 von dem saarländischen Architekten Hanns Schönecker errichtete Konferenz- und Tagungszentrum "Europaeum" bildet mit seinem achteckigen Grundriss das Zentrum der Anlage und folgt dem Grundgedanken der EAO. Dieser besagt: „Europa entsteht durch Begegnung“.