Memorator


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Klingenmünster: Pfälzische Gedenkstätte für Opfer der NS-Psychiatrie

In der Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster wurden Menschen mit psychischen Erkrankungen und (vermeintlichen) geistigen Behinderungen in der Zeit des Nationalsozialismus entmündigt, entrechtet, verfolgt und ermordet. Patientinnen und Patienten wurden auf Grundlage des „Gesetztes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ zwangssterilisiert. Mindestens 264 Insassen wurden im Rahmen der sogenannten „Euthanasie“-Aktion „T4“ in andere Anstalten „verlegt“ und in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Ab 1941 wurden in Klingenmünster Patientinnen und Patienten durch Medikamentenüberdosen und Nahrungsentzug getötet, allein zwischen 1943 und 1945 starben so ca. 1.880 Personen. Aktives oder passives Widerstandsverhalten des Klinikpersonals ist nicht bekannt.

Historische Aufnahme aus dem Bildarchiv des Pfalzklinikums (Historische Bilder Nr. 39 ).© Bildarchiv des Pfalzklinikums (Historische Bilder Nr. 39) - Historische Luftaufnahme des Pfalzklinikums Klingenmünster

Die Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster war ebenso wie andere Kliniken, Krankenhäuser und Psychiatrien im Rheinland und der Pfalz (z.B. Rheinhessen-Fachklinik Alzey) aktiv in die nationalsozialistische „Euthanasie“  eingebunden. Es ist bekannt, dass ein Großteil der Mitarbeitenden der Pflegeanstalt Klingenmünster bereits vor 1933 der NSDAP zugewandt war, auch Diskurse über die „Minderwertigkeit“ von Menschen mit Behinderung wurden bereits in den 1920er-Jahren propagiert. Das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ vom 14. Juli 1933 bildete die Grundlage für die erzwungene Unfruchtbarmachung von Menschen, die Zeichen von damals als erblich angesehen Krankheiten aufwiesen. Dazu gehörten „angeborener Schwachsinn“, Schizophrenie, Taubheit, Blindheit, körperliche Missbildungen, Alkoholismus oder verschiedene Gehirn- und Nervenerkrankungen. „Erbgesundheitsgerichte“ entschieden über die Zwangssterilisation der angezeigten Personen, derartige Anträge wurden nur selten abgelehnt. Die Zwangssterilisationen wurden in örtlichen Krankenhäusern ohne die Zustimmung der Betroffenen durchgeführt. Hitlers Erlass zum sogenannten „Gnadentod“ von 1939 legitimierte Patientinnen- und Patientenmorde im Rahmen der Tötungsaktion „T4". Die Angehörigen wurden nach der Verlegung und Ermordung postalisch mit gefälschten Todesurkunden über das vermeintlich krankheitsbedingte Ableben informiert. Nach der offiziellen Beendigung der Aktion „T4"  wurden die Patientinnen und Patienten in den Einrichtungen durch dezentrale Maßnahmen getötet.

Der Ausschuss für Gedenkarbeit und Geschichte der Psychiatrie des Pfalzklinikums koordiniert seit 2011 die Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte des Klinikums. 1993 wurde ein Gedenkstein für die Opfer eingeweiht, 2008 die Gedenkstätte auf dem Klinikfriedhof. Die Dissertation von Christof Beyer (2009) beleuchtet die Geschichte der Klinik, 2012 wurde eine Ausstellung eröffnet.

Ansprechperson: Rita Becker Scharwatz (gedenkarbeit@pfalzklinikum.de).

 

Adresse

Weinstraße 102 (Gedenkstätte) Weinstraße 100 (Dauerausstellung im Pfalzklinikum) 76889 Klingenmünster

Anfahrt

Anreise mit dem Auto:

Klingenmünster liegt an der L 48. Die Gedenkstätte und das Pfalzklinikum befinden sich nördlich der Stadt, ebenfalls an der L 48. Unmittelbar gegenüber der Gedenkstätte sind Parkplätze vorhanden. Ebenfalls gibt es ausreichend Parkplätze am Pfalzklinikum.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Der nächstgelegene Bahnhof ist Landau. Von dort gibt es eine Busverbindung zur Haltestelle Klingenmünster, Pfalzklinikum.

Praktische Hinweise

  •  Freier Eintritt
  •  Barrierefrei
  •  Frei zugänglich
  •  Open-air/Freiluftangebot
  •  Einzelbesucher
  •  Gruppen
  •  Dauerausstellung
  •  Anbindung an den ÖPNV

Wiederkehrende Termine


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