Memorator


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Kirchheimbolanden: Denkmal für die gefallenen Freischärler 1849

Im Zusammenhang mit den bewaffneten Aufständen im Zuge des Revolutionsgeschehens von 1848/49 unterlagen die Freischärler der preußischen Obrigkeit endgültig in den Kämpfen in Kirchheimbolanden am 14. Juni 1849. Dabei fielen 17 Kämpfer.

1872 wurde auf dem Friedhof in Kirchheimbolanden unweit des Ortes des Geschehens von Bürgerinnen und Bürgern und Angehörigen der gefallenen Freischärler ein Denkmal enthüllt, das ihrer gedenken soll. Es zeigt die „trauernde Germania“ und trägt die Inschrift: „Den Kämpfern für die deutsche Reichsverfassung. Gefallen am 14. Juni 1849“.

Das Foto von 2024 zeigt das Denkmal für die gefallenen Freischärler. Die Inschrift lautet: © Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz / Bernhard Kukatzki - Gesamtansicht des Freischärler-Denkmals

Die Zeit um 1848/49 kann als eine Zeit gesellschaftlicher Unruhe, politischen Umbruchs und ideeller Zerklüftung zwischen den politischen Lagern bezeichnet werden. Als Gegenströmung zur monarchischen Restauration waren republikanische, demokratische und liberale Forderungen immer lauter geworden. Nach dem Scheitern der Revolution und der Verfassung der Nationalversammlung regte sich vielerorts der (bewaffnete) Widerstand. Dieser war insbesondere in der Pfalz sehr stark – diese gehörte seit 1816 zu Bayern und Bayern und Preußen hatten das von der Verfassung vorgesehene Staatsmodell abgelehnt. Im Mai 1849 gründete sich in der Fruchthalle in Kaiserslautern eine „Provisorische Regierung für die Pfalz“, die die Unabhängigkeit der Pfalz von Bayern ausrief. Auch in Rheinhessen wurde das „Rheinhessische Provinzialkomitee zur Durchführung der Verfassung“ einberufen. Im Mai und Juni kam es zu Kämpfen, in denen etwa 11.500 pfälzische Freischärler und ca. 1.500 Rheinhessen der 30.000 Mann starken preußischen Armee gegenüberstanden. Dieser unterlagen die Kämpfer am 14. Juni 1849 in den Gefechten bei Kirchheimbolanden. Die Forderung nach einem deutschen Nationalstaat wurde erst mit Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 erfüllt – obgleich dessen Form nicht vollständig den demokratischen Interessen der Aktivisten von 1848/49 entsprochen haben dürfte. 1872 wurde das Denkmal der „trauernden Germania“ in Kirchheimbolanden eingeweiht.

Adresse

Am Staffelstein 3 67292 Kirchheimbolanden

Anfahrt

Anreise mit dem Auto:

Kirchheimbolanden liegt an der A 63. Der Friedhof befindet sich im Nordosten der Stadt. Parkplätze sind auf dem Friedhofsparkplatz vorhanden.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Der nächstgelegene Bahnhof ist Kirchheimbolanden. Von dort sind es ca. vier Minuten zu Fuß bis zum Friedhof.

Praktische Hinweise

  •  Freier Eintritt
  •  Barrierefrei
  •  Open-air/Freiluftangebot
  •  Einzelbesucher
  •  Gruppen
  •  Führungen
  •  Führungen/Angebote für Schulklassen
  •  Dauerausstellung
  •  Anbindung an den ÖPNV

Wiederkehrende Termine

  • 14. Juni Niederlage der Freischärler gegen die Preußischen Armeen

Weiterführende Links

Videos

Sonstige digitale Angebote

  • Stadt Kirchheimbolanden: Freischaren Tour online

    Informationen und Quellenfragmente zu den historischen Orten in Kirchheimbolanden, die im Zusammenhang mit den Aufständen der Freischärler stehen.

Publikationen

  • Hans Fenske (Hrsg.) (2000): Die Pfalz und die Revolution 1848/49. Band 1 u. 2

    Zweibändige Publikation zur Revolution 1848/49 in der Pfalz.

  • Wilma Albrecht: Pfalz & Pfälzer. Lesebuch zum Pfälzer Volksaufstand 1849

    Pfalz & Pfälzer in Revolution, Reichsverfassungskampagne und Aufstand 1848/49.

  • Gunter Mahlerwein (2016): Rheinhessen 1816 – 2016. Die Landschaft, die Menschen und die Vorgeschichte der Region seit dem 17. Jahrhundert

    U.a. Betrachtung der Geschehnisse zu 1848/49 im Kapitel Politik im 19. Jahrhundert.

  • Hans Berkessel (Hrsg.) (1999): Mainz und Rheinhessen in der Revolution von 1848/49

    Aufsatzsammlung, herausgegeben vom Verein für Sozialgeschichte in der Reihe "Mainzer Geschichtsblätter". 

E-Books

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