Memorator


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Merkelbach: Gedenktafel Franz Kleck – Ein Westerwälder NS-Verfolgter mit doppeltem Verhängnis

Franz Kleck wurde 1908 als eines von dreizehn Kindern in Merkelbach im Westerwald geboren. Nach seiner Lehre als Schreiner trat er zunächst für wenige Jahre einem niederländischen Jesuitenorden bei. Danach engagierte er sich ab 1933 in der katholischen Jugendbewegung, u.a. als Bezirksjungscharführer des katholischen Jungmännerverbands im Westerwald. Er geriet aufgrund seines oppositionellen Verhaltens mehrfach in Konflikt mit NS-Funktionsträgern und wurde 1937 erstmalig von der Gestapo verhaftet. Grund für seine Verhaftung war der Paragraph 175, mit dem (vermeintlich) homosexuelle Neigungen und Handlungen verfolgt wurden. Er war in verschiedenen Zuchthäusern und Konzentrationslagern inhaftiert und verstarb 1945 in Dachau, angeblich an Herz-Kreislauf-Versagen. 

Gedenktafel für Franz Kleck an seinem ehemaligen Wohnhaus in Merkelbach.© Markus Müller - Detailansicht der Gedenktafel für Franz Kleck

Dr. Markus Müller, Lehrer am Mons-Tabor-Gymnasium in Montabaur, hat durch mehrjährige Nachforschungen die Biographie des Merkelbachers Franz Kleck rekonstruiert. Dieser repräsentiert als Verfolgter des NS-Regimes ein doppeltes Verhängnis – er war zum einen in der katholischen Jugendbewegung engagiert, was zu Zusammenstößen mit der örtlichen Parteiorganisation führte, zum anderen wurde er für seine (vermeintliche) Homosexualität angeklagt. Seine Geschichte zeigt exemplarisch die Verfolgung und Entrechtung Homosexueller und gibt zudem einen Einblick in das Verhältnis von Katholizismus und NS-Staat. Nach Klecks Verhaftung 1937 wurde der katholische Jungmännerverband Westerwald wenig später aufgelöst und verboten. Kleck verbüßte mehrere Gefängnis- und Zuchthausstrafen und zog 1941 nach seiner Entlassung nach Saarbrücken. 1942 wurde er abermals verhaftet und verurteilt. Er leistete an mehreren Orten Zwangsarbeit, zuletzt im Konzentrationslager Dachau. Als eingestufter Homosexueller dürfte er in der Häftlingshierarchie weit unten gestanden haben. Er verstarb, der Todesurkunde zufolge, am 25. März 1945 in Dachau.

In Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern seines Geschichtskurses hat Markus Müller  maßgeblich dazu beigetragen, lange vergessene Opfergruppen und individuelle Biographien in der Erinnerungskultur der Region zu thematisieren. 2022 wurde die von Nils Krause und Karl Bauer entworfene Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus Franz Klecks in Merkelbach angebracht, wozu die dort heute lebenden Personen ihre ausdrückliche Zustimmung gaben, um die Erinnerung an Franz Kleck im Dorfbild zu bewahren.

Adresse

Kappellenweg 5 57629 Merkelbach

Anfahrt

Anfahrt mit dem Auto

Merkelbach liegt zwischen Hachenburg und Wied an der L 413. Der Kappellenweg liegt südlich der L 431. 

Praktische Hinweise

  •  Frei zugänglich
  •  Open-air/Freiluftangebot
  •  Freier Eintritt
  •  Einzelbesucher
  •  Gruppen

Wiederkehrende Termine

  • 25. März Todestag von Franz Kleck (lt. Todesmeldung des KZ Dachau)

Weiterführende Links

  • Nazi-Opfer Franz Kleck aus Merkelbach: Montabaurer Schüler arbeiten Erinnerung an Schreiner auf

    Online-Version des Artikels aus der Westerwälder Zeitung vom 04. Mai 2022 über das Engagement eines Geschichtskurses, der im Unterricht von Markus Müller verschiedene Gedenktafeln für Franz Kleck entworfen hat.

  • Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen

    Auf der Website des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration finden sich allgemeine Informationen, solche über den  Landesaktionsplan "Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen", Informationen zu Ansprechstellen, Fortbildungen und Veranstaltungen sowie Informationen zum Landesbeauftragten für gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Geschlechtsidentitäten in Rheinland-Pfalz.

Videos

  • BR24: Gedenken an Holocaust-Opfer - Verbrechen: Homosexualität | Kontrovers | BR24

    Das ca. fünfminütige Video stellt knapp die Verfolgung Homosexueller durch das NS-Regime dar und stellt das Projekt „Remember“ für Schülerinnen und Schüler in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg vor, die sich mit Theaterinszenierungen mit den Themen Hass, Rassismus und Antisemitismus beschäftigen.

  • Hessischer Rundfunk: Geschichte einer Verfolgung – Der „Schwulenparagraph“ – dokus und reportagen

    Die 45-minütige Dokumentation porträtiert zwei homosexuelle Männer, die wegen ihrer sexuellen Orientierung und einvernehmlichem Sex mit Männern in der Bundesrepublik inhaftiert und diskriminiert wurden. Die Geschichte des Paragraphen 175 wird beleuchtet, welcher während der NS-Zeit Grundlage für die Verhaftung, Verfolgung und Ermordung homosexueller Männer. In der Bundesrepublik bestand dieser Paragraph bis 1994 in Teilen fort.

  • Landtag Rheinland-Pfalz: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus | Gedenkveranstaltung des Landtags RLP

    Gedenksitzung des Landtags Rheinland-Pfalz vom 27. Januar 2024. Die Veranstaltung gedachte den im Nationalsozialismus als sog. „Asoziale“ oder „Berufsverbrecher“ Verfolgten. Mit einem Beitrag zu einer als "asozial" verfolgten Person nehmen auch Dr. Müller und seine Schülerinnen und Schüler an der Veranstaltung teil (ab Minute 58:41).

Sonstige digitale Angebote

Publikationen

  • Olaf Blaschke (2019): Die Kirchen und der Nationalsozialismus

    Das Buch zeichnet das komplexe Verhältnis von Religion/Kirche und Nationalsozialismus und skizziert die Beziehungen zwischen Katholizismus/Protestantismus und NS-Ideologie, Opposition und Opportunismus aus den Reihen beider Konfessionen.

E-Books

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