Die Ortsgemeinde Bretzenheim richtete 1985 das ehrenamtlich geführte Dokumentationszentrum im „Alten Amtshaus“ zur Aufarbeitung und zum Gedenken ein. Die umfangreiche Sammlung beleuchtet die historischen Hintergründe der „Rheinwiesenlager“, mit besonderem Fokus auf dem Lager Bretzenheim/Winzenheim. Dort wurden Tausende Kriegsgefangene nach dem Zweiten Weltkrieg meist unter schlechten Bedingungen von den Alliierten interniert. Die Sammlung umfasst Tagebücher und Erlebnisberichte, die mit den letzten Kampfhandlungen beginnen und die Gefangennahme, den Weg durch verschiedene Lager, die teilweisen Deportationen nach Frankreich, die Entlassung und die Heimkehr schildern. Dokumente, Zeichnungen, Fundgegenstände, aber auch Flugblätter, Programme, Plakate und Fotos der lagereigenen Theatergruppe, mehrere Videofilme und Fachliteratur runden die Sammlung ab.

Die Dokumente sind in der ständigen Ausstellung einzusehen, die seit 1996 im „Alten Amtshaus“ der Ortsgemeinde eingerichtet ist. Sie sollen das Leben im Kriegsgefangenenlager und die Nachkriegszeit nicht nur für die damaligen Gefangenen dokumentieren; sie sollen insbesondere für nachfolgende Generationen das Grauen nach einem Krieg veranschaulichen.

Der Landesverband Rheinland-Pfalz des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. hat es sich gemeinsam mit der Landeszentrale Politische Bildung Rheinland-Pfalz zur Aufgabe gemacht, das Dokumentationszentrum als Ort der Geschichte entlang des Rheins zu gestalten. Etwa 1,4 Km (15 Min Fußweg) entfernt liegt das „Mahnmal Feld des Jammers“ am authentischen Ort des ehemaligen Lagers.