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Clerf: Klöppelkrieg-Denkmal
Am 20. April 1792 erklärte das revolutionäre Frankreich Österreich den Krieg. Im Jahr 1794 besetzte es die österreichischen Niederlande am linken Rheinufer (heute Belgien, Holland und Luxemburg). Die Festung Luxemburg wurde von den Franzosen belagert, bis zur Kapitulation im Juni 1795. Das eroberte Gebiet wurde in neun Departemente gegliedert und ein Großteil des ehemaligen Herzogtums Luxemburg wurde zum französischen „Département des Forêts“. Teile der Gesellschaft in den annektierten Gebieten waren jedoch nicht mit dem republikanischen Regime und seiner anti-katholischen Politik einverstanden. In den Folgejahren kam es wegen verschiedenster Beschlüsse, z.B. wegen der Einschränkung der Glaubensfreiheit, zu Spannungen. Als 1798 die Militärpflicht (für die Jahrgänge 1775 bis 1778) eingeführt wurde, brachen Unruhen aus. In Flandern, der Campine, den Ardennen, dem Ösling und in der Eifel entbrannten Aufstände. Im heutigen Belgien spricht man vom „Boerenkrijg“ (Bauernkrieg). In Luxemburg und der angrenzenden Eifel kämpfte vor allem die Bauernschaft. Dem Aufstand fehlte es an militärischer Führung, Ausbildung und Ausstattung. Bewaffnet mit Dreschflegeln (lux. „Klëppel“), Heugabeln und Knüppeln versuchten die Bauern gegen die französischen Soldaten zu kämpfen – ohne Erfolg. Obwohl die französischen Truppen zahlenmäßig unterlegen waren, schlugen sie auf Grund ihrer Bewaffnung und der besseren Organisation den Bauernaufstand innerhalb von zwei Tagen nieder. Später wurden 28 der Klöppelmänner in Luxemburg-Stadt auf dem Glacis mit der Guillotine hingerichtet. An der ehemaligen Hinrichtungsstätte, auf dem Friedhof Notre-Dame in Luxemburg, steht heute ein weiteres Denkmal von 1972.
Das Denkmal in Clerf erinnert an ein Gefecht mit den französischen Truppen. Die freistehende Säule ist verziert mit einem Relief und einer Inschrift. Das Relief zeigt eine Szene vom Widerstand der Bauern. In der Inschrift heißt es: „Es ist besser dass wir fallen im Kampfe als dass wir sehen das Unglück unseres Volkes und Heiligthums.” Im 19. Jahrhundert wurde der Bauernaufstand als Aufstand des Luxemburger Volkes gegen eine Fremdherrschaft interpretiert, die Rebellen zu Märtyrern stilisiert. Das Denkmal war bei seiner Einweihung ein Ausdruck des zunehmenden Nationalgefühls. Im luxemburgischen Asselborn erinnert ein Denkmal an den Schäfer Michel Pintz, der als Aufrührer 1799 hingerichtet wurde und später zu einer populären Heldenfigur wurde. Auch in der Eifel erinnern Denkmäler an den Bauernaufstand gegen die französische Besatzung, so z.B. in Arzfeld im Kreis Bitburg-Prüm.
Adresse
Rue de l’Abbaye L-9748 ClervauxAnfahrt
Mit dem Auto: um zum Denkmal zu gelangen, fährt man mit dem Auto von Clerf aus in Richtung Eselborn, um von hier aus Richtung Abtei zu fahren. Hier stehen gratis Parkplätze zur Verfügung. Von der Abtei sind es noch 2 Minuten zu Fuß bis zum Denkmal.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: mit dem Zug nach Clerf. Ab dem Bahnhof Clerf ist es ein 20-minütiger Fußmarsch bis zum Denkmal.
Praktische Hinweise
- Barrierefrei
- Freier Eintritt
- Frei zugänglich
- Einzelbesucher
- Gruppen